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Alexander Meyer B.Eng.
Teamleiter | Vertrieb

5
January
2024
3 Min.

Reform des Strommarkts nimmt Form an: Durchbruch in der EU

Gesetzeslage

Nach beinahe einem Jahr intensiver Verhandlungen gibt es endlich grünes Licht von Rat und Parlament der Europäischen Union für die Schlüsselelemente einer weitreichenden Reform des europäischen Strommarkts. Im Fokus dieser Reform stehen die Stärkung der Resilienz des Strommarktes gegenüber Krisen und die Optimierung für den weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien.

Die Grundpfeiler des Strommarktes bleiben dabei unverändert, und das bewährte Marktprinzip der Merit Order behält seine Gültigkeit. Besonders erfreulich ist die klare Unterstützung für Offshore-Windkraftanlagen, die nun eine Garantie für den zuverlässigen Anschluss an Übertragungsnetze erhalten.

Mit dieser wegweisenden Reform setzt die EU ein deutliches Zeichen für eine nachhaltige und widerstandsfähige Energiezukunft. Der Fokus auf erneuerbare Energien und die Sicherung der Anbindung von Offshore-Windparks markieren entscheidende Schritte auf dem Weg zu einem zukunftsfähigen europäischen Strommarkt. Jedoch müssen die Verhandlungsergebnisse noch formal vom Rat und Parlament bestätigt werden.

Warum reformiert die EU den Strommarkt?

Die Europäische Union reagiert mit einer umfassenden Strommarktreform auf die anhaltende Energiekrise des Jahres 2022. Trotz des erheblichen Anteils erneuerbarer Energien an der Energieerzeugung führte der drastische Anstieg der Preise bei fossilen Brennstoffen, insbesondere Erdgas, zu einem deutlichen Anstieg der Strompreise.

Dieser Preisanstieg resultierte aus der Abhängigkeit des Strompreises auf dem EU-Strommarkt von den Kosten fossiler Brennstoffe, ein Prinzip, das als Merit-Order-Mechanismus bekannt ist. Im Sommer 2022 intervenierten die EU-Länder, um die finanzielle Belastung der Bürger durch Maßnahmen wie Beihilfen und der Aussetzung der Mehrwertsteuer zu mildern.

Die jetzt eingeleitete Reform zielt darauf ab, langfristige Lösungen zu schaffen, um ähnliche Situationen in der Zukunft zu vermeiden. Das Bestreben liegt darin, den europäischen Strommarkt widerstandsfähiger gegenüber externen Schocks zu machen und eine nachhaltige Preisentwicklung sicherzustellen. Eine wichtige Antwort auf vergangene Herausforderungen, die die Grundlagen für eine robuste Energiezukunft legt.

Was wird sich durch die Strommarktreform ändern?

Die neuesten Vorschriften zur Strommarktreform setzen einen Meilenstein, um die Abhängigkeit der Strompreise von fossilen Brennstoffen zu reduzieren. Diese wegweisende Änderung schafft einen Puffer zwischen den Marktbedingungen und den Stromrechnungen der Verbraucher.

Ziele der Reform:

  1. Verbesserte Verbraucherschutz
  • Zunahme von Festpreisverträgen mit fester Laufzeit.
  • Flexible Optionen für dynamische Preisbildung durch verschiedene Vertragskombinationen.
  • Detaillierte Vorabinformationen für Kunden vor Vertragsabschluss
  1. Erleichterter Zugang zu erneuerbaren Energien:
  • Handel mit vor Ort erzeugtem erneuerbarem Strom, z. B. durch den Verkauf von Solarstrom an Nachbarn.
  • Förderung einer dezentralen Energieversorgung aus erneuerbaren Quellen.
  1. Schutz bedürftiger Verbraucher:
  • Regierungen gewährleisten ausreichend Versorgerletzter Instanz, um Stromausfall zu verhindern.
  • Effektivere Regulierung der Endkundenpreise für Privathaushalte und KMU.
  1. Stabilität und Wettbewerbsfähigkeit für Unternehmen:
  • Unternehmen profitieren von stabileren Preisen durch langfristige Verträge.
  • Sicherung stabiler Einnahmen für Stromerzeuger durch zweiseitige Differenzverträge.
  • Gezielte Investitionen in erneuerbare Energiequellen wie Wind, Sonne, Geothermie und Wasserkraft.

Diese Reform schafft nicht nur mehr Stabilität und Flexibilität auf dem Strommarkt, sondern setzt auch ein starkes Zeichen für nachhaltige Energiepraktiken und den Schutz aller Verbraucher. Eine entscheidende Weichenstellung für eine resilientere und grünere Energiezukunft.

Wie funktioniert ein zweiseitiger Differenzvertrag?

Im Rahmen dieses innovativen Modells verkauft der Stromerzeuger seinen erzeugten Strom auf dem Markt. Hierbei begleicht er jedoch die Differenz zwischen dem tatsächlichen Marktpreis und einem im Voraus mit der öffentlichen Hand vereinbarten Ausübungspreis. Jegliche zusätzlichen Einnahmen werden daraufhin den Endkunden zugutekommen. Hierbei haben die Mitgliedstaaten eine gewisse Flexibilität, um die Regelungen an ihre spezifischen Bedürfnisse anzupassen. Dieser Ansatz stellt sicher, dass finanzielle Vorteile aus dem Stromverkauf fair und transparent an die Verbraucher weitergegeben werden.

Erneuerbare Energien im Fokus: Neue Vorschriften erleichtern Integration ins Netz

Die Einführung neuer Vorschriften markiert einen entscheidenden Schritt zur erleichterten Integration erneuerbarer Energieträgerin das Stromnetz. Diese Regelungen bieten nicht nur einen klaren Weg für erneuerbare Energien, sondern machen auch die Stromerzeugung aus diesen Quellen vorhersehbarer. Dies wird durch verbesserte Transparenzvorschriften für Netzbetreiber und erweiterte Überwachungsmöglichkeiten des Strommarkts ermöglicht.

Die erzielte Berechenbarkeit der erneuerbaren Stromerzeugung schafft nicht nur eine effizientere Steuerung der Preise, sondern trägt auch dazu bei, die ambitionierten Klimaziele der EU im Rahmen des „Fit für 55“-Pakets zu erreichen. Dieser umfassende Ansatz legt den Grundstein für eine nachhaltige und gut regulierte Energiezukunft, die die Integration erneuerbarer Energien in den Strommix der EU fördert.

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