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Alexander Meyer B.Eng.
Teamleiter | Vertrieb

15
December
2023
3 Min.

Wie gestaltet sich die Energiebeschaffung für Unternehmen und welche Auswirkungen hat dies auf die Energiekosten?

Kaufmännisch

Die Energiebeschaffung für Unternehmen und die damit verbundenen Kosten haben im vergangenen Jahr für viel Wirbel gesorgt. So sind die Energiekosten durch den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine enorm gestiegen, haben sich seitdem jedoch wieder leicht erholt. Diese Entwicklungen haben allerdings zu einer genauen Analyse der Energiebeschaffungsstrategie bei vielen Unternehmen geführt.

Wie setzen sich die Energiekosten eines Unternehmens zusammen?

Die Energiekosten eines Unternehmens setzen sich aus verschiedenen Faktoren zusammen und sind individuell auf das Unternehmen zugeschnitten. Zunächst spielen der Stromverbrauch sowie die aktuellen Strompreise eine entscheidende Rolle. Ebenso beeinflussen die Energiequellen und die Effizienz der eingesetzten Anlagen, Geräte und Prozesse maßgeblich die Gesamtkosten.

Der Standort des Unternehmens kann ebenfalls erheblichen Einfluss auf die Energiekosten nehmen. Das Klima am Standort wirkt sich beispielsweise auf den Bedarf an Heizung oder Kühlung aus, was die Kosten beeinflusst. Zusätzlich können bereits abgeschlossene Energieverträge signifikante Auswirkungen auf die Kosten haben. Langfristige Festpreisverträge bieten Preisstabilität, während kurzfristige oder flexible Verträge von den Schwankungen auf dem Energiemarkt abhängen.

Die Energiebeschaffungsstrategie, die Überwachung sowie das Management tragen ebenfalls zur Regulation der Energiekosten bei. Ein gezieltes Vorgehen in der Beschaffung und Überwachung kann dazu beitragen, Kosten zu optimieren und nachhaltige Einsparungen zu erzielen. Insgesamt ist eine umfassende Analyse und Anpassung der genannten Faktoren entscheidend, um die Energiekosten effektiv zu steuern und langfristig zu minimieren.

Doch wie funktioniert die Energiebeschaffung für Unternehmen?

Der Prozess der Energiebeschaffung im Unternehmensumfeld ist facettenreich und unterliegt variablen Einflussfaktoren wie Unternehmensgröße, Standort, Energiebedarf und strategischen Zielen. Dieser vielschichtige Prozess beginnt üblicherweise mit einer gründlichen Bedarfsanalyse, in der nicht nur der jährliche Stromverbrauch ermittelt wird, sondern auch Spitzenlastzeiten und spezifische Anforderungen, die für einen reibungslosen Betriebsablauf erforderlich sind.

Nach der Analysephase erfolgt die eingehende Untersuchung und Entwicklung von Beschaffungsstrategien. Ein entscheidender Punkt hierbei ist die Wahl zwischen konventionellen und erneuerbaren Energiequellen, die einen maßgeblichen Einfluss auf die Gesamtstrategie haben kann. Im Rahmen dieser Überlegungen werden verschiedene Beschaffungsmethoden in Betracht gezogen.

Welche Methoden zur Energiebeschaffung gibt es für Unternehmen?

Wir ermitteln in enger Abstimmung mit unseren Kunden, was strategisch das richtige Beschaffungs-Modell ist. Dabei wägen wir zwischen Stichtagsbeschaffung, verschiedenen Tranchen-Modellen mit unterschiedlichen Base-Peak-Verteilungen, der strukturierten Beschaffung via Spotmarkt oder einer Kombination der Modelle ab. Am Terminmarkt kann Energie sowohl zum Festpreis als auch in Form eines Tranchenmodells beschafft werden. Das passende Beschaffungsmodell orientiert sich dabei an den individuellen Bedürfnissen und betriebsinternen Prozessen eines Unternehmens. Durch die Wahl eines geeigneten Modells oder einer Modellkombination bei der Energiebeschaffung können Unternehmen ihr Energiekosten-Risiko durch Streuung reduzieren. Ergänzend dazu können weitere Optionen wie das Energiemonitoring, eine Energieberatung oder auch die Unterstützung hinsichtlich der Nachhaltigkeit Verbräuche und somit Kosten senken.

Was versteht man unter Spotmarktbeschaffung im Kontext der Energiebeschaffung?

Der Spotmarkt, ein kurzfristiges Modell zur Beschaffung von Energiemengen, stellt Unternehmen vor eine dynamische Herausforderung. Hierbei erfolgt die Energiebeschaffung für einzelne Stunden jeweils am Vortag der Belieferung. Der Energiepreis orientiert sich dabei an Angebot und Nachfrage, die auf den stündlichen Preisen der Energiebörse basieren. Ein markantes Merkmal dieses Modells ist, dass der vollständige Energiepreis für das Unternehmen erst am Monatsende rückwirkend feststeht, was eine unmittelbare Planungssicherheit erschwert.

Das Unternehmen trägt das Risiko stark schwankender Energiepreise eigenständig, da die Preisschwankungen (Volatilität) im Spotmarkt grundsätzlich höher sind, als im Terminmarkt. Diese Schwankungen werden zusätzlich durch bekannte und kurzfristige Marktgeschehnisse beeinflusst, was eine gewisse Unsicherheit in Bezug auf die Energiekosten mit sich bringt.

Dennoch hat das Spotmarktmodell auch positive Aspekte. Die hohe Streuung ermöglicht es, einen durchschnittlichen Marktpreis abzubilden. In Kombination mit Terminmarktmodellen wird die Spotmarktbeschaffung oft als zusätzliches Element eingesetzt, um Schwankungen von Energieverbräuchen angemessen und fair zu berücksichtigen. Dies erfolgt durch die Integration eines Toleranzbands, das Unternehmen eine gewisse Flexibilität im Umgang mit variierenden Energiepreisen bietet.

Was bezeichnet man als Tranchenbeschaffung im Bereich der Energiebeschaffung?

Die Tranchenbeschaffung spielt eine entscheidende Rolle im Energieeinkauf von Unternehmen und eröffnet verschiedene Modelle, darunter die Festpreisbeschaffung und das Tranchenmodell.

Im Festpreismodell, auch als Stichtagsbeschaffung bekannt, wird die gesamte benötigte Energiemenge zu einem fest vereinbarten Preis an einem bestimmten Stichtag eingekauft. Dieser Ansatz bietet eine hohe Planungssicherheit, da der Preis zum Beschaffungszeitpunkt dem aktuellen Marktpreis entspricht. Allerdings birgt diese Methode wenig Risikostreuung, da der Marktpreis eines einzelnen Tages für die gesamte Vertragslaufzeit herangezogen wird. Das kann zu einem ungünstigen Einkaufszeitpunkt und einem hohen Preisniveau führen. Insbesondere für kleinere Unternehmen war dies bisher oft die einzige Möglichkeit im Energieeinkauf.

Das Tranchenmodell hingegen gestaltet die Beschaffung komplexer, indem die benötigte Energiemenge in Teilmengen (Tranchen) zu verschiedenen Zeitpunkten erworben wird. Obwohl dieses Modell eine umfassende Marktbeobachtung und Wissen erfordert, ermöglicht es ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Preisrisikostreuung und Planungssicherheit. Im Terminmarkt kann langfristig und mit weitem Beschaffungsvorlauf agiert werden, um sich von kurzfristigen Preisschwankungen zu entkoppeln. Das Tranchenmodell bietet aufgrund seiner Flexibilität ein hohes Maß an Risikostreuung, erfordert jedoch größere Energiemengen und wurde bisher vor allem von größeren Unternehmen genutzt.

Wann ist der richtige Zeitpunkt für die Energiebeschaffung für Unternehmen?

Der optimale Zeitpunkt für den Energieeinkauf ist von vielen Faktoren abhängig und erfordert eine individuelle Bewertung im Kontext jedes Unternehmens. Entscheidend dabei sind der spezifische Energiebedarf, die aktuelle Lage auf dem Strommarkt, die Unternehmensstrategie sowie die langfristigen Ziele.

Die Strompreise, Schlüsselfaktoren im Energieeinkauf, unterliegen starken Schwankungen. Diese werden beeinflusst durch Aspekte wie Angebot und Nachfrage, geopolitische Ereignisse, Wetterbedingungen und die Energiepolitik. Änderungen in den Energiepolitiken und -regulierungen können ebenfalls erhebliche Auswirkungen auf die Strompreise haben. Zum Beispiel können staatliche Anreize für erneuerbare Energien oder Pläne zum Kohleausstieg die Marktdynamik grundlegend verändern.

Ein fundiertes Verständnis dieser Einflussfaktoren ist entscheidend, um den besten Zeitpunkt für den Energieeinkauf zu bestimmen. Unternehmen müssen flexibel auf Marktveränderungen reagieren und ihre Strategien kontinuierlich anpassen, um wirtschaftliche Vorteile zu erzielen und gleichzeitig nachhaltige Ziele zu verfolgen.

Doch wie setzt sich der Strompreis für Unternehmen überhaupt zusammen?

Die Struktur des Strompreises ist für Unternehmen von essentieller Bedeutung, um ihre Energiekosten zu verstehen. Im Wesentlichen setzt sich der Strompreis aus drei Hauptbestandteilen zusammen:

  • Beschaffung und Vertrieb: Dieser Anteil deckt die Kosten des Stromlieferanten für den Einkauf und Vertrieb von Strom. Hierin ist auch der Gewinn des Stromlieferanten enthalten.
  • Netzentgelte und Messstellenbetrieb: Die Netzentgelte und Kosten für den Messstellenbetrieb sind essenzielle Bestandteile des Strompreises und werden für die Bereitstellung des Stromnetzes und die Messung des Verbrauchs benötigt.
  • Steuern, Abgaben und Umlagen. Rund zwei Drittel der Gesamtkosten entfallen auf diese Drittkosten, darunter Netzentgelte, Umlagen, Abgaben und Steuern. Diese Bestandteile fließen direkt an den Netzbetreiber bwz. den Staat.

Unternehmen zahlen einen Gesamtstrompreis pro abgenommene Kilowattstunde (kWh) und zusätzlich, abhängig von der Verbrauchsstellenzuordnung, einen Leistungspreis pro Kilowatt (kW).

Der Stromlieferant behält ausschließlich den Anteil für die Beschaffung und Vertrieb am Strompreis, über den er seine eigenen Kosten deckt und seinen Gewinn erzielt. Die weiteren Anteile (Netzentgelte, Umlagen, Abgaben und Leistungspreis) leiten die Stromlieferanten direkt an den Netzbetreiber sowie Steuern an den Staat weiter.

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